Mittwoch, 2. Januar 2013

Weltkulturerbe Georgetown.....Strassenkunst und morbider Charme...

Ein schneller Flug bringt uns nach Georgetown, auf die Insel Penang. Vorher mussten wir allerdings sehr lange am Flughafen verweilen, weil wir 4 Stunden vorher da sein mussten. Es gab extra eine sms von Air Asia... schließlich war der 31.12.12. So haben sie es jedenfalls geschafft, alle Leute aufzuscheuchen und es gab keinerlei Warteschlangen.

Wettermäßig ist man gerüstet...

In Georgetown  empfing uns Daniel mit unseren Namen nicht etwa auf einem einfachen Stück Papier, nein, er hatte es auf seinem Tablett eingegeben und hob sich damit deutlich aus der Masse der anderen Fahrer ab... aber wir mussten alle durch den gleichen Stau und der war ziemlich nervig, da es auch sehr schwül war... und er quatschte und quatschte... war richtig nervig....

Es war der letzte Tag des Jahres und so voll wie die Strassen, so leer waren die Geschäfte... nämlich geschlossen... Im ersten Moment erschien mir die Ankunft sehr trostlos...und das an Sylvester.... irgendwie hatte ich es mir anders vorgestellt.... Nun gut, das scheidende Jahr kümmert sich um so etwas nicht....
Christiane mussste dringend ihren Blutzuckerspiegel auf Vordermann bringen, ich bin schon mal um die Häuser gegangen. Ein bißchen Bewegung tut meiner Seele meistens gut....
 Seit 2008 ist die Altstadt von Penang Weltkulturerbe und  so waren meine Erwartungen wegen  dieses mE inflationär eingesetzten Attributes vielleicht doch ein wenig zu hoch.



Die Altstadt von Georgetown ist im Großen und Ganzen ziemlich heruntergekommen. Da ragen an einer Ecke ein Paar Mauern in die Luft, aus den leeren Fenstern wachsen Büsche. Dies scheint zum Teil daran zu liegen, dass die Gebäude von ihren Besitzern abgerissen werden sollten. Durch den Status des Weltkulturerbes wurde dies plötzlich verboten und nun stehen die Ruinen. Geld und manchmal auch ust zur Renovierung und zum Wiederaufbau fehlt. Wenn es von selbst ganz zusammenfällt, kann man ja neu bauen....



  Dann ist zwar mal eine Front halb restauriert, aber der Rest liegt brach.... Das Ganze hat aber auch seinen Reiz, erinnert mich mit seinem morbiden Charme sehr an Süd Sri Lanka, bes. die Gegend um Galle.


Ich bin ganz schön rumgekommen an dem Nachmittag, bis zum Hafen, an chinesischen Tempeln vorbei,


 an Moscheen



 und kleinen Märkten.



 Ein bißchen Leben war trotz des letzten Tages im Jahr 2012 doch noch in den Gassen.
 
Das Abendessen haben wir dann im Campbell House eingenommen, ich habe mir Spaghetti erlaubt und um 22 Uhr konnte ich mich nicht mehr wach halten. Christiane war schon entschlummert.

Das Campbell House gibt es in dieser Form seit 3 Jahren. Ein Ehepaar, er Italiener, sie Halbmalayin, haben es sich möglichst originalgetreu renoviert. Zuerst war das Lokal geöffnet, ein halbes Jahr später das Hotel.






 Koffer werden nicht über die Treppe getragen, sondern mit einer Seilwinde bis in den 2. Stock gezogen und so auch wieder abgeseilt.

Christiane hat um Mitternacht Knaller gehört, aber auch nichts gesehen. Eigentlich hätte ich gerne auf der Terrasse geschaut, oder sogar am Fort, was uns der Fahrer empfohlen hatte.... aber mitten in der Nacht 20 Min Fußweg.... nee doch... wir kannten uns ja noch überhaupt nicht aus und Taxen sieht man hier nicht so viele , mehr Fahrradrikschas... und  die haben  Sylvester Nacht bestimmt frei....

Um 2 Uhr nachts war meine Nacht bis 4 Uhr erst einmal beendet, mir war zu warm und überhaupt....

Das ausgezeichnete Frühstück, was wir von 9 bis 12 ausdehnten, hat dann alles wieder ins Lot gebracht....

                                                        Eier Benedikt nach Art des Hauses

Danach sind wir wieder getrennter Wege gegangen. Ich habe mich in Richtung Meer begeben, da ich mir weitere Strassenkunstwerke ansehen wollte, die sich irgendwo im Gewirr der Gassen finden lassen sollten..


 Man hat an verschiedenen Ecken der Stadt teils bunte, teils schwarz/ weisse Werke an Häuserwänden  angebracht. Der Künstler der bunten Werke sei mittlerweile berühmt, heißt es...
Es ist ein Ernest Zacharevic, dessen  Arbeit man auch auf youtube bewundern kann.

Außerdem wird gebatikt und  gemalt, ein Spielzeugmuseum gibt es schon, eigentlich ganz schöne Ansätze, neues Leben in die Altstadt zu bringen.



Schade nur, dass die ganze Altstadt zugeparkt ist und die Autos kennen auch nichts, direkt vor dem Kunstwerk die Wand zu zu stellen.... Geschickt ist, dass man bei der Suche nach den verschiedenen Kunstwerken durch die gesamte Altstadt gelotst wird und so mehr sieht, als man ansonsten gesehen hätte, weil man nichts besonderes in den kleinen Gassen vermutet hätte.

                                                                        Kunst mit Uta







Im Spielzeugmuseum...das älteste Teil von 1820 zuerst:


                                            

Interessant sind die vielen hundert Parkuhren, nicht in einer einzigen steckt eine Münze.... Wenn es mal soweit ist, dass man das Bezahlen tatsächlich verlangt, sind sie längst verrottet...

Am Wasser hat man einen guten Blick auf die Fähren, die seit 1920 fahren... ich nehme an, dass die Fährschiffe neuer sind...jedenfalls ist es der älteste Fährdienst in Malaysia.


Von dort aus hat man einen Blick bis zur längsten Hängebrücke Südostasiens, der drittlängsten der Welt.


 Am Hafen befinden sich auch traditionelle Holzhäuser auf Stelzen, in denen die Leute heute noch leben, allerdings mehr von den Touristen als vom Fischfang.



Auf der Suche nach dem Fort treffe ich auf mehrere chinesische Tempel, in denen es vorwiegend um Ahnenverehrung geht. Da die Ahnentafeln meist sehr weit zurück reicht, ist die Namensliste mit den  verschiedenen Angehörigen, ihren Berufen und den Orten, an denen sie studiert oder gelebt haben, sehr lang.

Das berühmteste chinesische Gebäude ist der Khoo Kongsi Tempel, der zum Khoo Kongsi Clan gehört.
Er ist liebevoll restauriert, das Geld kam von dem riesigen , steinreichen Clan, der zurückgeht auf einen einzigen Mann, der aus einem Dorf in Südchina stammt .





Interessant sind 2 Fenster aus rundem Stein. Sie bestehen aus 2 Teilen, alles ist mit der Hand bearbeitet, sie sind sehr alt und es gibt wohl nicht mehr viele davon, da sie aus China stammen und dort der Kulturrevolution zum Opfer gefallen sind.



Mehrere Moscheen und einige kleine chinesische Tempel und auch wenige Hindutempel befinden sich im Altstadtgebiet, dort ist heute überall viel los... das Neue Jahr ist da.


In Little India ist immer was los, ich liebe es... die Farben, den Lärm, die Gerüche....







Um 18 Uhr bin ich wieder im Hotel und denke, eine Dusche tät gut... als wir dann zum Essen gehen, braucht es aber keine 50 Schritte und ich bin genauso nass geschwitzt wie zuvor... das ist eine echte Plage...

Wir wollen Dum Sim essen...beim Chinesen ein Paar Häuser weiter...


... ein typisches Restaurant mit typischer chinesischer Nicht- Behaglichkeit. Alles muss schnell gehen, auch die Bestellung... bei uns aber nicht, schließlich wissen wir gar nicht, was in den Teigtaschen ist, die die  ältere Dame mit Schirmmütze und Schürze da bei uns auf einem Wagen vorbeifährt...


Pork?? Vegetable??? Chicken??? ..yes yes...very good...chicken-pork...   aha....
wir bestellen dann eben nach Augenmass... Das runde Teil (chickenpork) glänzt innen speckig wie eine feine Bratwurst, ich lasse es nach einem Bissen liegen... Christiane opfert sich für ein Bällchen...
Die anderen Sachen sind essbar.

 
Bei der 2. Runde....   der nächste Wagen hatte Hefeklöße in verschiedener Größe, bestellen wir einen mit pork... alles andere erscheint noch undefinierbarer.... es schmeckt... Teig wie immer süßlich... das schnurpelige Stück puhle ich raus... war es Schweineohr oder doch Hühnerkralle???
 Es gibt noch einen dritten rollenden Aluwagen mir Dame... der hat das Süße... wir gönnen uns Blätterteigtörtchen mit einer Art Puddingmasse.... war gut, lag mir aber lange im Magen...

Etwas größere Teile werden übrigens von der Dame flugs mit einer Schere in stächchengerechte Häppchen geteilt. Dann macht sie ihre Strichliste auf einen Zettel, damit man weiß, was man verzehrt hat und bezahlen muss.


Woanders wird auch fleißig gekocht...



 Dass Nudeln nach dem Kochen abgeschreckt werden, hat man früher auch bei uns behauptet....



                                             Das war der erste Tag des Jahres 2013.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Uta!
Auch mein Gesicht ist schnell schweißnass, dazu aber auch noch tomatenrot, sehr attraktiv, aber jetzt weiß ich wenigstens, dass es kein Gegenmittel gibt, denn auch der Fachfrau fällt nichts ein.
Schick uns doch ein paar Grad Wärme rauf, wir haben hier um 8° und dazu Regen, Regen, Regen!
Ich würde jetzt gern mit dir tauschen.
Deine Bildmotive sind wie immer prima. Diesmal hat mich besonder "Lakshmi Video" mit dem Jesusbild beeindruckt.
Weiterhin schönen Urlaub und bitte auch weiterhin die netten Berichte + Fotos!
V.l.G.!
Helga

Uta hat gesagt…

Liebe Helga,ich bemühe mich...heute war ich lustlos....LG Uta