Mittwoch, 9. Januar 2013

von Brastagi zum Tobasee...


Wir hatten in Brastagi ein wirklich schönes Hotel für 1 Nacht. Das Zimmer war ebenfalls akzeptabel, man ist ja schon dankbar, wenn es Wasser gibt.... Der Hotelgarten ist einer der schönsten, die ich je gesehen habe. Es war alles an Blumen vertreten, was man sich nur denken kann. Von der Dahlie  über die Rose bis hin zu riesigen Hortensienkugeln.



Das Gebiet hier ist Vulkangebiet. Auf einer Lange von ca 1800km erstreckt sich ein Gebirgszug namens Simarjarungjung über die ganze Insel.
 Im Gebirgszug befinden sich noch 12 aktive Vulkane, einer ist von 3 Jahren ausgebrochen und außerdem zieren unzählige Kegel erloschener Vulkane das Rundumpanorama bei ausreichender Sicht... die wir haben, denn bis jetzt haben wir noch immer das unglaubliche Wetterglück dabei.....
 Die Erde ist hier sehr fruchtbar. Es wird praktisch jede Gemüsesorte angebaut, die auch bei uns wächst und dazu noch ganz viele andere bekannte und unbekannte Sorten.

                             Tomatenfeld....... gedüngt wird natürlich kräftig mit Chemie....

Um 9 Uhr ist Abfahrt zum Tobasee.
Aber zuerst sind wir noch auf den Obstmarkt gefahren. Da staunt man immer wieder, ich habe ja schon viel gesehen, aber Vieles offenbar noch nicht....zB Schlangenfrucht: hat eine Haut wie ein Reptil....

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...links oben Mangosteen (seeehr gut!!), rechts daneben die Schlangenfrucht, unten links Kaki, die mit Kalk eingerieben wird, um ihr die Bitterstoffe zu entziehen, daneben Mandarinen und geöffnet eine halbe Maracuja....auch seeeehr lecker....

Der katholischen Franziskuskirche statten wir einen Besuch ab. Sie ist in traditionellen Stil erbaut worden. Besonders gefallen mir die farbenfrohen Glasfenster, die ausnahmseise mal nicht das Leiden Christi darstellen, sondern auch die Schöpfungsgeschichte, die Arche Noah etc.


Auf dem Weg zum Tobasee stoppen wir bei dem 100m hohen Wasserfall Sipisopiso ,


 und  haben dort einen wunderschönen Rundblick auf die  Landschaft am Tobasee und den See selbst ....einfach unglaublich schön.... 


Der Tobasee ist bei einer der größten Vulkanexplosionen der Geschichte entstanden... heißt es,  er ist etwa 3x so groß wie der Bodensee. In ihm liegt die Insel Samosir, die einen Großteil des Sees ausfüllt. Ursprünglich war sie über eine Art Nabelschnur mit dem Festland verbunden, was man vor etwa 35 Jahren änderte und eine Brücke schuf, damit auch Schiffe dort verkehren können.

Nun geht es weiter zum Simalungum Königspalast bei Pematang Purba. Er ist heute ein Museum, bestehend aus mehreren traditionellen Batak Häusern und auch einem Langhaus.

                                                               das Langhaus
                                                         
                                                                 das Reishaus



Es gab 14 Könige, bei jeder Krönung wurden Büffel geschlachtet, die entsprechenden Büffelhörner wurden im Haus dann an einen Pfahl gebunden.

In  einem Dorf, in dem Leute von einem Batak Stamm leben , dürfen wir uns ein traditionelles Haus anschauen. Die Häuser sind ganz aus Holz, Nägel werden nicht benutzt.


 Die Muster bestehen aus gespannten Fäden, erwecken aber den Eindruck, als seien sie gemalt.

 Das Dach ist eigenwillig geschwungen. Man muss über eine Art Hühnerleiter hochsteigen, kommt dann auf eine Plattform von vielleich 2m Beite. Betritt man den Innenraum, so nimmt man gleich den Geruch wahr, der durch das tägliche Kochen in dem Haus entsteht. Die Balken sind schwarz gefärbt durch den Ruß, das Licht ist sehr gedämpft, an manchen Stellen kommt kaum etwas hin.



Solche und ähnliche Muster werden in Stoffe gewebt und befnden sich auch im Dachfirst


                                     Er wohnt hier, hat uns begrüßt und gehört zu den Alten.

 Man stelle sich aber einmal vor, in diesem Haus leben 8 Familien! Jede Familie hat einen Platz von vielleicht 12 qm für sich, dabei teilen sich 2 Familien 1 Feuerstelle. Es gibt ein Bett, wohl für die Eltern... die Kinder schlafen wahrscheinlich auf den Bastmatten am Boden.

                                                Sie begrüßt uns auch recht freundlich.


In der Mitte des Raumes gibt es noch eine gemeinsame Kochstelle und ein kleines Loch im Holzboden...veschlossen mit einem Holzstück...die Toilette...
Da die Familien etwa 10 Mitglieder haben, wohnen also in dem traditionellen Haus rund 40 Leute !
Vor den Häusern wird gewerkelt, sei es, dass die Wäsche gewaschen wird, oder das zum Trocknen ausgelegte Getreide wird gewendet etc....

Auf dem Weg zum Hafen kommen wir noch an einer Hochzeitfeier vorbei und dürfen den Brautleuten gratulieren.



Die Überfahrt von Parapat nach Tuk Tuk auf der Insel Samosir hält schöne Rundblicke parat.


Tuk Tuk ist wie eine kleine Perle vorgelagert und besteht eigentlich nur aus kleinen Hotels und Gästehäusern. Unser Hotel...Toledo Inn.. soll das größte vor Ort sein . 

Die Überfahrt gestaltet sich etwas zeitraubend, weil ein passendes Boot oder ein passender Bootssteg gefunden werden muss, wo nicht von vorne über eine Hühnerleiter oder einen klapprigen, rostigen Stuhl ohne Sitzfläche gestiegen werden müsste... angeblich wegen hohen Wasserstandes im Tobasee stünden die Boote höher als üblich, daher die Kletterei... Christianes energischer Protest und ihre Weigerung, so ein Boot zu betreten, war erfolgreich, das dritte angestrebte Pier hatte bequeme Zustiegsmöglichkeiten... na es geht ja....wenn man will...


Das Hotel macht einen ganz netten Eindruck, ist allerdings schlicht, wie wohl viele Unterkünfte hier... Gerade gestern ... man fragt sich, wann gestern war... ging der Internetzugang  kaputt, das soll es ja geben....  ach... ich träume von einem schönen Hotel... irgendwo zB an einem schönen Strand.... aber schön ist es hier auf alle Fälle... darum geht es nicht..... ich reiße mich zusammen und schlafe dann doch ein... das Plätschern des Tobasees begleitet mich in den Schlaf... Komischerweise kühlt es hier gar nicht richtig ab. Wir sind auf 900m!. Die Nacht zuvor waren wir auf 1400m, da war es wunderbar frisch... und ich hatte gehofft, das bleibt so.... merke, dass ich doch ein Mensch bin, der sich glücklich schätzt 4 Jahreszeiten genießen zu können.......


Direkt vor unserer Türe steht ein sehr großer Frangipanibaum... wie diese Biester mit den wunderschönen Blüten es so an sich haben, hat dieser zwar immerhin erstaunlich viele Blätter, aber am ganzen Baum nur 5 Blütenbüschel..... das nur zum Trost für Leute, die gerne Frangipanibäumchen in Deutschland züchten wollen....

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Uta!
In Brastagi war ich auch, in einer klitzekleinen Pension, abends saß ich mit dem Personal zusammen, eine Katze war auch da. Schade, dass ihr nur einen Tag dort sein konntet. Ob das Haus, das ihr besichtigt habt, wohl in dem Vorzeigedörfchen Lingga stand? Den Sultanspalast mit den Büffelhörnern habe ich auch gesehen.
Auf Samosir habe ich in TukTuk in einer winzigen Pension gewohnt. Auch damals gab es in der Umgebung nur einen einzigen normalen Anlegesteg, in der Nähe eines besseren Hotels. Bei meiner Ankunft in stockfinsterer Nacht musste ich auch (mit Hilfe!) über eine Hühnerleiter klettern und wurde mit meinem beachtlichen Handgepäck, dass aus der Hand zu geben ich mich standhaft geweigert hatte, von meinem Schlepper aufgefangen. Der Junge ist bei dem Gewicht ganz schön in die Knie gegangen. Ich selbst war froh, nicht im Toba-See gelandet zu sein, denn Beleuchtung gab es keine!
Die Abfahrt ein paar Tage später war auch ein kleines Drama! Aber schön war es in Tuk-Tuk!
Ich habe auf der Insel einen Palast und eine Richtstätte besichtigt. Gutes Essen gab es auch in verschiedenen kleinen Restaurants, überall wollte mir das Personal die Zeit mit Pläuschchen verkürzen, sie hatte alle fast nichts zu tun.
Weiter viel Vergnügen!
Helga

Anonym hat gesagt…

Hallo Uta!
Du hast Recht, das Bett ist nur für die Eltern, nachts ziehen sie den Vorhang zu, aber evtl. Geräusche hält der nicht ab... Die zahlreichen Kinderlein schlafen vor dem Vorhang auf den Dielen, Gäste auch. Die jungen Männer, so erzählte man mir in Lingga, müsssen von einem bestimmten Alter an im Männerhaus schlafen. Ist dir aufgefallen, dass auf dem Fußboden in der Mitte so eine Art Gartenfurche ist? Dadurch sollen die Vibrationen der Bretter abgemildert werden, wenn einige Bewohner nach Hause kommen und die anderen schon schlafen. Ein normales Haus, das wirklich zum Wohnen und nicht zum Vorzeigen benutzt wurde, habe ich gesehen, da diente diese "Gartenfurche" auch als Ablaufrinne, das Dach hatte nämlich Löcher, zum Glück wenigstens über dieser Ablaufrinne! Stattliche Zuschüsse sollte damals nur Lingga bekommen, die anderen alten Häuser faulten vor sich hin, wenn die Bewohner kein Geld hatten. In Lingga war auch ein Minimuseum.
Weiterhin viel Vergnügen!
Helga