Sonntag, 13. Januar 2013

langer Tag auf der Strasse

Es geht von der ollen Bude in.....weiß nicht mehr...nach Bukittinggi, und das ist ein langer Weg.
Wir fahren um 8 Uhr los und hoffen, gegen 19 dort zu sein.
Eigentlich stimmt das so nicht... die Strecke ist nicht sooo lang, ich glaube etwa 300 km, aber die Durchschnittsgeschwindigkeit eben sehr niedrig.
Den ersten Stopp gibt es bei einer Familie, die verschiedene Obstsorten und Gewürze anbaut und die dann vorführt ( Zimtrinde, Zitronengras, Muskat etc, Kakao, Erdnüsse etc ).
 Auch hier gibt es wieder neue Erfahrungen und ich lerne wieder mir unbekannte Früchte kennen, zB die  Duku Frucht, klein wie kleine  Aprikose, fest, drinnen leckeres Fruchtfleisch, weiße 3-4 Teile, aber Achtung: der Kern ist bitter...

Duku

 Interessant ist auch, dass bei ganz vielen Früchten alle verschiedenen Reifstadien am Baum hängen, also von der Blüte bis zur reifen Frucht. ..

Pfeffer

Ein Affe hängt an einer Kette , kann sich nur etwa 40cm im Kreis bewegen. Er ist abgerichtet und holt auf Kommando Kokosnüsse vom Baum, dabei  ist er immer an der Leine.



Erdnüsse, schmecken auch ungeröstet

Muskatnuss

Vorbei geht es an einem Dorf, das voll mit mit Zeigeleibrennöfen ist. Es werden rote Ziegelsteine gefertigt. Damit wir schneller voran kommen, verzichten wir darauf, anzuhalten.

Kakao
Die Strassenränder sind belegt mit Gewürzen, die trocknen  müssen, Unmengen an Kakao, aber auch Mais, Reis und später jede Menge Manjok-Chips, meistens gelblich, aber auch schon mal lila gefärbt.
Nächste Pause am Berg,


Panaorama WC mit Blick auf Reisfelder und einen Teich.


 Um das Haus herum ist ein  unglaublicher Dreck , obwohl unter dem Haus mehrere Säcke gesammelten Kunststoffes liegen fliegt alles, was an nicht mehr braucht, durch die Gegend.
Es gibt den obligtorischen schwarzen Kaffee, in dem das Pulver schwebt . Gesüßt und geweisst wird mit einer Milch, die es bei uns unter dem Namen Milchmädchen gibt oder gab. Eine ganz dickflüssige zuckersüße Masse.
Schulmädchen erholen sich hier von ihrem anstrengenden Marsch durch die Hitze.


 Der Staat beteiligt sich nicht an den Fahrtkosten und so laufen die Kinder kilometerweit an der Strasse entlang oder nehmen einen der kleinen oft halbverrosteten Minibusse, die sie natürlich bezahlen müssen. Beliebt ist es auch, auf den Dächern der Autos in Trauben zu sitzen. Es ist verboten, aber....
 Manche Jungen sah ich ihre Schuhe in der Hand tragen, das erinnert mich an die Generation meines Großvaters väterlicherseits, der auch immer erzählte, dass er aus Sparsamkeitsgünden immer die Schuhe in der Hand trug, damit die Sohlen nicht so schnell abgelaufen waren. Erst kurz vor dem Ziel wurden sie sauber wieder angezogen.

Neben der Strasse verläuft ein schöner kleiner Fluß, gefüllt mit dicken, glatt geschliffenen Steinen. Dort gibt es auch Goldwäscher, die aber gerade beim Gebet sind...heute ist Freitag...

 Unser Fahrer ist sehr umsichtig. In den Dörfern läuft alles frei herum, Hunde, Ziegen, Kinder, Enten,  Omas und Opas mit und ohne großen Stock, statt wie bei uns am Rollator,  trotzdem legt auch er teilweise ganz schön zu und heizt mit 70 durch die Gegend. Ich blicke meistens lieber aus dem Seitenfenster, so abenteuerlich sind hier die Begegnungen der Autos, Mopeds und Fußgänger miteinander... Ein Wunder, dass so wenig passiert. Die Huperei, die im Indien wie das Atmen zum Autofahreralltag gehört, ist hier kaum üblich.
Wir essen in einem schönen Lokal an einem schönen Ort am Fluß. Leider schmeckt das Essen nicht und die Bedienung ist  zickig. Trotzdem läßt es sich hier gut aushalten, es wird nämlich warm und wärmer, wir sind bald am Aäquator..

 An der Terasse steht eine Bougainvillea, in ihr haben sich noch mindestens 7 andere Blühpflanzen versteckt und blühen nun alle um die Wette. Farblich haben sie sich  nicht abgestimmt, aber es ist ja alles reine Natur...




Die Katze bekommt etwas ab von uns .... das geflügelte Tier  hingegen will nichts von uns.... aber wir von ihr, sie ist so schön....

Auf der Strasse geht es weiter... wie wenn es um eine  Wette ginge ... wer überquert pro km mehr durchgezogene Linien.... ein Erdrutsch folgt nun dem anderen. Gottlob alles nur kleine und bereits aufgeräumt... es hatte wohl viel geregnet in der letzte Zeit..

Noch ein kurzer Stopp, um Palmzucker zu probieren und die dazugehörige Palme zu bestaunen.
Zu bedauern ist ein kleiner Affe, der hier ohne Probleme als Haustier gehalten, besser gesagt gequält  werden darf.
 Er sitzt unter einem dürren Busch, also halb in der Sonnne, hat ein Halsband um und kann sich nur etwa 40cm im Kreis bewegen... was für  Leben...
Eine kleine Katze gesellt sich ab und zu zu ihm und sie fangen auch an, miteinander zu spielen, die Katze hat aber mehr Freiheit, sie verläßt ihn alsbald....



Nun erreichen wir den einen kleinen Bereich mit heißen Quellen.


  Es dampft und sprudelt aus der Erde. In dem kochenden Wasser gart sich jemand 5 Eier. Es ist unerträglich heiß durch den Wasserdampf. Man kann dann noch ein wenig im Dschungel herumspazieren. Wir müssen uns beeilen, weil der Äquator ruft und wir noch 2 Stunden zu fahren haben. Ich mag es nicht, wenn man so gehetzt wird...


 Die Dschungelregion hier ist die Heimat des Sumatratigers, das letzte Exemplar:


Der Äquator  ist hier nur durch eine Linie auf der Stasse gekennzeichnet und durch diverse T-Shirt Verkäufer. sowie eine Kugel mit der Aufschrift Äquator.
So stellen wir, wie es sich für einen Reisenden gehört, uns mit einem Bein auf die Süd- und dem anderen Bein auf die Nordhalbkugel und lassen uns fotografieren und kriegen von Horas Tours eine Urkunde..... na dann.....




Den Äquator kennt sie schon, aber uns noch nicht und wir sie auch nicht......


Wir besuchen  danach 2 Schmiede, die aber lustlos ihre Arbeit einstellen, als wir ankommen. Durch das Fenster schaut die Kinderschar zu.



 Dann geht es weiter durch tolle Landschaft, Täler, Berge, Hügel Schluchten, Hängebrücken, Dörfer mit Märkten, Moscheen, vorbei an Bächen und Reisfeldern ohne Ende......



 Ich hätte etwas  drum gegeben, wenn ich mich an einen Bach oder an ein Reisfeld hätte setzen können, um ein wenig die Landschaft zu genießen....







1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Muss mal gucken, ob das die Äquatorkugel ist, vor der auch ich mich habe fotografieren lassen. Wird wohl mehrere von der Sorte geben.
Tschüss!
Helga