.....rund um den Tobasee

Heute lautet das Ganztagsprogramm: Tobasee 

Um 9 geht es los mit einer wunderschönen Bootsfahrt von vielleicht 1 ½ Stunden,

Der See ist eine riesige Caldera mit relativ niedrigem Rand. In der 2. Reihe dann die diversen nicht allzu hoch wirkenden Vulkankegel, davon allerdings 4 Stück um die 2000m hoch. Die Ufer steigen rasch an, ähnlich wie bei Oberitalienischen oder Schweizer Seen.

Es gibt eine wenig befahrene Strase rund um die Insel, den Zustand kann ich nur erahnen, nach meinen bisherigen Erfahrungen...  eher schlecht.... da wohnt sicher keiner der Politiker....

An den Hängen sind die besten Plätze mit Familiengräbern besetzt. Die Ahnen und deren Geister sollen immer dabei sein.

 Man kann auf dem Bild vielleicht nicht viel erkennen, weil das Grab ziemlich weit oben liegt, aber die Größe, wenn man davor steht, ist beachtlich. Es gibt Gegenden, da hat  man den Eindruck, dass man auch versucht, die Nachbarn zu übertrumpfen.

 An den Ufern befinden sich immer wieder Ansammlungen von mehreren Häuser und manchmal auch kleinen Dörfchen.

Zum Mittagessen wird ein schlafender junger Mann geweckt, der ratzfatz eine scharfe Nudelsuppe zaubert, die wir am Ufer des Sees einnehmen.

 Vorher waren wir in Simanindo, einem Museumsdorf mit kleinem angeschlossenem Museum, wo uns eine Tanzvorführung der Toba Batak gezeigt wird.
Die Aufführung litt nach meinem Geschmack etwas unter der Lustlosigkeit der Hälfte der Teilnehmer...  aber es waren auch einige der Tänzer voll bei der Sache...

 Am Ende gab es die obligatorische Aufforderung an Touristen, mitzutanzen...es finden sich immer einige... das ist ja auch o.k.... aber ganz besonders passend finde ich es nicht, wenn es in einem Land wie Indonesien die mit den allerkürzesten Shorts sind...

Angeschlossen ist ein kleines Museum, in dem man auch ein Orakelbuch sehen kann, nach dem heute noch zB Festlichkeiten wie zB Hochzeiten und Beerdigungen ausgerichtet werden.

Beerdigungen werde teilweise wie Hochzeiten gefeiert. Eine Oma zB erhält ein großes Begräbnis von 5 Tagen Dauer, vielen Gästen, die auch bewirtet werden ,und es gibt Musik. Die Angehörigen kleiden sich festlich, aber dunkel bis schwarz. Auch die Besucher kleiden sich ordentlich und dunkel, legen teilweise auch die traditionelle Schärpe über die Schulter.

Hat eine alte Frau zB Kinder, die sind aber noch nicht verheiratet, kann sie keine Musik zum Begräbnis erwarten. Eine Frau ohne Kinder hat darauf keinerlei Aussichten.... welche Aussichten....

Nun geht es per Boot weiter

  nach Ambarita, wo steinerne Tische und Stühle zum Empfang der Ahnen dienten.

Außerdem befindet sich hier die steinerne Hinrichtungsstätte. Die Steinobjekte sollen über 400 Jahre alt sein.

Zuletzt wurden etwa 1860 Verurteilte dort hingerichtet und  ihr Blut und einige Körperteile gegessen,  mit Salz und Pfeffer versteht sich...
Seit die Batak Christen sind, hat der Kannibalismus ein Ende.  Zuletzt starben 2 amerikanische Missionare, die sich ein übles Fehlverhalten hätten zuschulden kommen lassen . Es sei nicht getötet und gegessen worden aus Hunger oder Lust am Töten, sondern um ein Exempel zu statuieren und abschreckend zu wirken.

 Vor der Anlage ist ein großes Familiengrab. Die Knochen, die sich dort von vielen Generationen befinden, wurden mehrfach umgeschichtet. Auf dem Platz davor werden Kakaobohnen auf dem Boden getrocknet.

 Die traditionellen Häuser sind meist sehr schön dekoriert, mit Masken, aus Fäden geflochtenen Motiven... vor allem Eidechsen... und Malereien.

Zum Abschluss des Tages besuchen wir Königsgräber in Tomok, mit 400 Jahre alten Steinsarkophagen. Man muss einen Schal über die Schulter werfen, sonst kommt man nicht rein !

                                                       .... ein kleiner Ausflügler.....


Davor gibt es Hunderte von nervigen Shops. Die stören offenbar nicht, aber der Schal zur Ehre muss sein!

 Zm Schluss geht es zurück in das Toledo Inn, wo der Zimmerboy meine vom Urwald völlig verdreckten Schuhe wieder fast  in den Ursprungszustand gebacht hat.....war ich froh....