Dienstag, 25. Dezember 2012

Apsaras und die Galerie der Kopflosen....

Heute hatten wir eigentlich einen Ganztagesausflug mit einem Auto geplant. Christiane bekam aber einen Anfall von Nichtstunwollen, ist zur Post geschlendert, war in einem Cafe, sie hat eben all das getan was einen Urlaub ja auch ausmacht.
Außerdem ist ja heute erster Weihnachtsfeiertag.
Mir war mehr nach Angkor Wat, nachdem ich ja gestern in 2 Stunden gerade mal eben die untere Galerie geschafft hatte. Und so bin ich mit Topas  und seinem Tuk Tuk mit lila Sitzbezug losgeknattert und habe mir 3 Stunden gegönnt.
 Er muss zu viel Luft auf den Reifen gehabt haben, es war eine anstrengende Ruckelfahrt.


Vor dem Haupttempel erwartete mich im Tempelteich dann eine Überraschung. Gestern waren die Lotusblüten geschlossen und heute am vormittag alle offen.... eine Pracht....wenn nicht der ganze Tümpel auch noch voller Plastik- und sonstigem Unrat wäre....wäre es richtig toll....



 Ich nehme mir vor, mich schnell in die höheren Galerien zu begeben, bevor die Sonne ganz hoch steht, obwohl dort oben immer schattige Plätzchen zu finden sind.

                                                                
Die Apsaras mit ihrem schönen Schmuck und Röcken haben es mir angetan.





 

Weniger begeistert bin ich von den Massen der Koreaner, die sich nach lautem Kommando in der Reihe aufsetzen. Nachdem sie einmal nach links gelacht haben, wird das Ganze nach rechts wiederholt. Zum Glück hat nicht noch jeder Einzelne den Apparat gezückt..... das ist anscheinend Hauptbeschäftigung und Zweck jeder Reise, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und vor allem kein Foto nach Hause zu bringen, auf dem nicht mindestens ein  Körperteil hervorgereckt wird und mindestens 1 Person zu sehen ist.
Bei der gelben Gruppe handelt es sich ja laut Aufschrift um de 108 besten Leader der xy Universität in Korea..... schade, sowas gibt es bei uns nicht.... wir sind  wahrscheinlich einfach zu verklemmt...



Das Erklimmen des Hauptturmes war vor 6 Jahren noch über die Trepenstufen möglich. Jetzt ist alles abgesperrt, es geht nur noch über die Hühnerleiter. Es hatte wohl einige Unfälle gegeben. Man muss sich anstellen , seinen Hut oder die Mütze ablegen, darf nicht schwanger oder unter 12 Jahre sein. 15 Minuten Aufenthalt ist gestattet. Ich war viel länger oben, da kräht kein Hahn nach.



Von ganz oben begebe ich mich in tiefere Gefilde und gelange in die Galerie der geköpften Buddhafiguren. Es ist schon merkwürdig, dass nur die Köpfe weg sind, die passen wohl besser in Museen und Wohnzimer der Welt. oder die Wächter haben sie verscherbelt, damit die Stücke beim Umlagern nicht so schwer sind....




                         ....aber eine schöne Halskette hat er, wenigstens etwas ist ihm geblieben....



                           ...................dieser bekommt sogar seine Räucherstäbchen............


Die Steinarbeiten sind bewundernswert, es sind ja nicht nur 100, sondern tausende solcher Lotusblüten und vieler anderer kleiner Kunstwerke.



     Ob der Autor des Buches: Wo die wilden Kerle wohnen- sich wohl hier umgesehen hat?


Ich entdecke endlich auch auf der zweiten Ebene den Kreuzgang mit den vielen Apsaras  und den farbigen Resten an den Decken und Wänden. Das ist alles relativ schlecht erhalten.



Wieso dann plötzlch ein Männerkopf am unteren Ende der Säule auftaucht, entzieht sich meiner Kenntnis.


Gegen Mittag ist es recht heiß, die Touristen werden zum Essen gefahren und es ist kurzfristig etwas leerer.


Ade.... ich glaube nun langt es mir. Lieber würde ich noch einmal in den Bayon gehen, den Tempel mit den Gesichtern.


Christiane hat sich mittlerweile die vom Manager spendierte Massage abgeholt, mir vorgeschwärrmt, weswegen ich es ihr gleich tue. 55 Minuten Ölmassage , relativ kräftig, aber nicht unangenehm...das ist ein schönes Weihnachtsgeschenk.
Am späten Nachmittag mache ich einen Spaziergang zur Post und am Fluss entlang nach Siem Reap. Unser Hotel liegt im alten Kern und man kann gut zu Fuß gehen. Ich spaziere durch den alten Markt, aber das Angebot unterscheidet nicht von irgendeinem anderen Markt hier und  zB in Vietnam. Angenehm ist, dass man kaum angemacht oder belästigt wird. Man fühlt sich absolut sicher, die Bürgersteige können auch im Dunkel benutzt werden. Sie eignen sich zwar nicht zum Rollschuhlaufen, aber es gibt keine Löcher, in denen der ganze Fuß verschwinden könnte....so wie in Burma durchaus üblich...




1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Wunderschön, Uta, was du gesehen hast! Du hast Recht gehabt, dass du dich aufgemacht hast zu diesem Ausflug, wer weiß, wann man das noch einmal sieht! Allderdings verstehe ich Christiane auch!
Heute ist der letzte Tag meines Weihnachtsbesuches, morgen geht mein Flug nach Düsseldorf!
Die "Kinder" sind mit dem Kindeskind zur Mutter unseres Schwiegersohnes gefahren. Wir beiden Alten hatten Zeit für uns. Da wollte mein Alter seiner Alten das ital. Kartenspiel "Scopa" beibringen. Dazu musste er aber aus dem großen Kartenspiel erst die bei Scopa überflüssigen Karten aussortieren. Obwohl es sich um die auch bei uns üblichen Kartenbilder handelte, dauerte es eine kleine Ewigkeit, er kam mit den Werten und den Farben nur sehr schlecht zurecht. Wenn ich ihm helfen wurde, wurde er nervös...
Anschließend hat er nach meiner Ansicht die Regeln auch durcheinandergebracht. Aber ich habe nichts gesagt und gleich abgewiegelt: "Ach Schatz, es tut mir ja sooo Leid, aber ich bin wohl zu alt zum Lernen!"
Traurig, traurig, aber so ist das Leben! Hoffentlich mache ich nicht auch solche Fehler...!
Weiterhin einen interessanten Urlaub, und bitte schön weiterberichten!
V.l.G.!
Helga